POTSDAM – Tesla hat die Genehmigung für seine deutsche Gigafabrik in der Nähe von Berlin erhalten. Dies teilte das Land Brandenburg, in dem sich die Anlage befindet, am Freitag mit und beendete damit eine monatelange Verzögerung des Projekts, das ursprünglich im vergangenen Sommer eröffnet werden sollte.
In den Medienberichten über die Entscheidung vom Freitag herrschte jedoch Verwirrung, was vielleicht mit Übersetzungsproblemen des 536-seitigen offiziellen Dokuments zu tun hatte. Die New York Times berichtete, Tesla habe die endgültige Genehmigung erhalten und könne mit der Produktion beginnen. Laut Reuters bedeutet die Entscheidung jedoch nicht, dass Tesla sofort mit der Produktion beginnen kann. Der Elektroauto-Pionier muss zunächst nachweisen, dass er zahlreiche Bedingungen erfüllt, unter anderem im Bereich der Wassernutzung und der Luftreinhaltung.
Beide Bereiche waren ein Hauptanliegen lokaler Umweltgruppen, die befürchten, dass die Anlage in der kleinen Gemeinde Grünheide bei Berlin negative Auswirkungen auf den dortigen Lebensraum haben wird. Mindestens ein Gerichtsverfahren wegen Wasserproblemen ist noch anhängig.
Die Fabrik, mit deren Bau Tesla im Rahmen einer Vorabgenehmigung begonnen hat, soll jährlich mehr als 500.000 batterieelektrische Fahrzeuge produzieren, beginnend mit dem Tesla Model Y, während die Batteriefabrik mehr als 50 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr erzeugen wird – in beiden Bereichen übertrifft sie die europäische Konkurrenz.
Zahlreiche öffentliche Konsultationen, die sich vor allem auf die Umweltauswirkungen des Standorts konzentrierten, verzögerten das Verfahren, wobei Tesla-CEO Elon Musk mehrfach seine Verärgerung über die Komplexität der deutschen Bürokratie zum Ausdruck brachte.